Hatte einen freien Tag und ... schlechte Laune. Ich weiss, das ist illegal aber so war es halt. Nach einem Studentenfrühstück (sprich um 14 Uhr) im Literaturhaus in der Fasanenstrasse habe ich mich mit einer 11 Jahre alten CD von Prince in Stimmung gebracht: The Rainbow Children. Sehr empfehlenswert! Habe jetzt hautfarbene Kompressionsstrümpfe, was für mich früher gleichbedeutend war mit alt sein, sehr alt. Ob Prince wohl mittlerweile orthopädische Schuheinlagen trägt? „In the mood“ ist ein Klassiker von Glenn Miller aus den Vierzigern des letzten Jahrhunderts, den ich 1975 als zwölfjähriger Jazzfan vor dem Einschlafen in meinem alten Röhrenradio gehört habe. Ich wusste, dass das nicht wirklich so ist, aber ich stellte mir vor, dass die Big Band von Glenn Miller hinter dem fluoreszierendem Grün der Glasscheibe, auf der alle Radiosender horizontal abzulesen waren, ungefähr auf der Höhe von Hilversum saß und für mich spielte. Eben las ich einen interessanten Post über Orang Utans in der Midlife Crisis und beim Anklicken des dazugehörigen Links landete ich aus Versehen auf der Nachricht von Gruner + Jahr, mit der Botschaft, dass man die Financial Times Deutschland einstellen wird. So macht Krise dann doch irgendwie Spaß. Zurück zu den Affen: Junge Schimpansen starten frohgemut ins Leben, werden dann im mittleren Erwachsenenalter immer missmutiger und im höheren Alter wieder besser gelaunt. Der Tiefpunkt liegt bei durchschnittlich 31,9 Jahren, also vergleichbar mit dem menschlichen Wohlfühl-Minimum, das bei 45 bis 50 Jahren liegt. So stand es im Orang Utan Post von Elke. Schlechte Laune so stehen zu lassen, ohne Urteil, Analyse und Rettungsschirm ist nicht die gewohnte Vorgehensweise. Ich mache es jetzt einfach mal - ohne Hoffnung und Furcht.
Kommentar schreiben