Unglaublich

Ohne Superlativen wäre die Werbung impotent. Ohne unser Potential zur Neujustierung von Gewohnheiten gäbe es nicht eine einzige wirksame Therapieform, und ohne die Fähigkeit zum Staunen keine Religion oder Spiritualität, und wir alle würden ewig so bleiben, wie wir sind. Ob sich das beruhigend oder erschreckend anfühlt? Alle siebzehn Möglichkeiten sind vorstellbar! Wie lange die Ewigkeit dauert ist Chefsache - sollte man glauben. „Meine nächste Beziehung wird 10 Jahre jünger sein als ich!“ Zack! So schnell fällt man aus dem Beuteschema. Die Frau, die kurz vorher noch meine Lachs-Sahne-Sauce gelöffelt und anschließend besungen hat, setzt Signale nach denen ich gar nicht gefragt hatte. „MEINE nächste Beziehung wird 33 Jahre alt sein. fließend finnisch und hebräisch sprechen und Fälkja oder Wasa heißen“ hätte ich gekontert, wenn es mir in dem Moment eingefallen wäre. So schreibe ich es halt einige Tage später auf und sehe es als Inspiration für eine weitere amüsante Geschichte in Band 2 von „Ganz kurz nur“. Wie wir an unseren Wünschen festhalten, auch wenn uns andere oder unerwartete Optionen begegnen, ist manchmal kurios. Dass ich dieses Spiel auch immer wieder spiele, ist aus intellektueller Sicht erstaunlich, aus einer Perspektive der gesunden Neugier unglaublich und wenn ich meinen Briefträger fragen würde, müsste ich diesen Blogeintrag löschen, denn wahrscheinlich würde er sagen: „Worum geht‘s hier eigentlich?“ oder „Ein Paket von Amazon ... für Fössel.“

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